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1.2.1 Modellbildung

Bei der Modellbildung wird versucht, die aus der fotografischen Aufnahme einer Bronchialarterie gewinnbaren Informationen in ein Rechnermodell zu übertragen. Dazu müssen, wie in Abbildung 1.2 gezeigt ist, die Durchmesser und Längen aller Aderabschnitte, die Anfangsdurchmesser der gesunden Abzweige und die Durchmesser und Längen der Shunts bestimmt werden. 

Angiographie

Abbildung 1.2: Angiographie einer Bronchialarterie mit zwei Shunts. Die Shunts sind zur besseren Erkennung eingekreist. Die Bemaßung folgt dem Muster Durchmesser [mm] / Länge [mm], wobei die Längen nur in ihrer zweidimensionalen Projektion vermessen werden können.

Abbildung 1.3 zeigt das aus Abbildung 1.2 hervorgehende Rechnermodell. Indem mit der Maus wiederholt auf die Symbolfächen im Modellbereich geklickt wird, kann das entsprechende Symbol für ein Aderstück, einen gesunden Abzweig oder einen Shunt ausgewählt werden. Unter dem ausgewählten Symbol wird die Geometrie der gewählten Komponente festgelegt. Dabei wird links der mittlere Durchmesser und rechts die Länge angegeben. Wurde ein gesunder Abzweig gewählt, so kann keine Länge bestimmt werden, das entsprechende Feld bleibt deaktiviert. Alle Maße müssen in Millimeter [mm] angegeben werden. Wenn die Funktionstaste "Berechnung starten" gedrückt wird, ermittelt das Programm die Volumenströme und zeigt die Ergebnisse über jedem Gefäßsymbol an.

Die Berechnung ist gegenüber Durchmesseränderungen sehr empfindlich. Die Durchmesser müssen daher sehr sorgfältig bestimmt werden. Wenn bei der Durchmesserbestimmung Unsicherheiten auftreten, bietet es sich an, zwei Modelle zu erstellen, wobei das eine Modell mit den Minimalwerten der Durchmesser und das zweite mit den Maximalwerten erstellt wird. Man erhält Ober- und Untergrenzen für den Volumenstrom.

Modell

Abbildung 1.3: Gefaßmodell.

Sie können mit dem Gefäßsystem an einer beliebigen Stelle im Modellbereich beginnen. Das Programm durchsucht den Modellbereich automatisch von oben rechts nach unten links. Haben sie beispielsweise zwei Gefäßbäume in einem Fenster erstellt, so wird das System berechnet, dessen Anfang sich erstens weiter rechts, und zweitens weiter oben im Fenster befindet. Das andere Modell bleibt unberücksichtigt.

Falls Sie oben oder unten im Fenster mit einem Aderstück anstoßen, das Modell aber noch nicht vollständig ist, so können sie die Baurichtung mit einem zweiten Aderstück umlenken. Teilen sie die Länge des Aderstückes einfach auf beide Symbole auf. Da "Krümmungen" bei der Berechnung des Widerstandes nicht berücksichtigt werden, sind die beiden Aderstücke in Abbildung 1.4 äquivalent.

einfaches Aderstück doppeltes Aderstück

Abbildung 1.4: äquivalente Aderabschnitte.

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