Rohrnetze können analog zu elektrischen Netzwerken berechnet werden. Dabei entspricht die Druckdifferenz der Spannung und der Volumenstrom dem elektrischen Strom. Der Widerstand in einem Rohrnetz hat die Dimension Druck/Volumenstrom [Pas\m³].
Die Kirchhoffschen Gesetze (Knotenpunkt- und Maschengleichungen) eignen sich gut zur Berechnung von Netzwerken. Die Gleichungen können für ein statisches System schnell aufgestellt und gelöst werden. Die Programmierung der Gleichungsentwicklung für beliebige Fälle erfordert die Implementierung des verketteten Gaußschen Algorithmus zur Umwandlung des Gleichungssystems in die gestaffelte Form. Einfacher ist die Berechnung des Gesamtwiderstands des gesamten Systems, aus dem die Lösung direkt hervorgeht. Aus dem bekannten Druckabfall über diesem Ersatzwiderstand folgt der Gesamtvolumenstrom. Dieser wird an jeder Verzweigung entsprechend der Gesamtwiderstände der einzelnen Zweige aufgeteilt (Stromteilerregel).
Der Ersatzwiderstand ist nur bestimmbar, wenn sich das Widerstandsneztwerk zwischen zwei verschiedenen Druckniveaus befindet (passive Netzwerke). Das Gefäßsystem befindet sich aber zwischen drei verschiedenen Druckniveaus: Bronchial- und Pulmonalvene < Pulmonalarterie < Bronchialarterie. Das Gefäßsystem muss daher auf ein äquivalentes System mit nur zwei verschiedenen Druckniveaus reduziert werden.
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